Die Not mit der Notdurft.
Wir sitzen täglich drauf, wissen aber reichlich wenig über sie: Toiletten. Zeit also, über die tägliche Notdurft zu sinnieren. Denn zum Nachdenken eignen sich stille Örtchen bekanntlich besonders gut.
Als Reisender entdeckt man unterschiedliche Toiletten-Typen weltweit sowie auch die unterschiedlichsten hygienischen Standards. Meist ist man zunächst erst mal erleichtert, überhaupt eine Toilette (Bathroom, Toilette, Banjo, WC,00, etc.) zu finden, vor allem wenn man unter der bei Reisenden häufig auftretenden (Reise)Diarrhoe (=Durchfall, Flotter Otto, Flitzekacke etc.) leidet. Manche Örtchen eckeln, manche reduziert man auf das Nötigste, aber manche versetzen einen auch in eine angenehme Stimmung, die über den Akt der Defekation hinausgeht .Dabei können schon mal philosophische Gedanken entstehen.
Wenn einer auf dem Lokus sitzt, dann kann er was erzählen.
Meine Kamera ist gewissermaßen mein Zeichenstift. Ich versuche Dinge sichtbar zu machen, die vielleicht sonst unentdeckt geblieben wären. Dabei schaue ich mit einem Auge durch den Sucher, das andere, das geschlossene, blickt in die Seele des Gesehenen.
Der Fotoapparat gibt mir die Möglichkeit Bilder zu verwirklichen, die bereits vage in meinen Kopf entstanden sind. Die meisten Hobbyfotografen kümmern sich heute viel zu sehr um die fotografische Technik und zu wenig um das Sehen. Der Gebrauch der Kamera ist ähnlich wie der eines Messers: Man kann damit Kartoffeln schälen, aber auch eine Flöte schnitzen. Das Auge macht das Bild, nicht die Kamera.
Ist ein Foto ein Kunstwerk oder nur ein Dokument? Aus meiner Sicht sprechen Dokumente nicht ! Das Kunstwerk löst Emotionen und Assoziazionen beim Betrachter aus. Ein gutes Foto wird nicht nur angeschaut, man schaut in es hinein. Der „Kunstfotograf“ entwickelt mit der Zeit seinen eigenen individuellen Stil, der Betrachter kann seine bildliche Sprache wiedererkennen.